Idiotentest und Führerschein

17 Jan
Der Idiotentest wird von Autofahrern gefürchtet.

Kaum etwas löst bei Autofahrern so schnell Angstschweiß aus wie die Wortkombination Idiotentest und Führerschein. Denn die Durchfallquote bei der sogenannten Medizinisch-Psychologischen-Untersuchung (MPU), so der offizielle Name, ist mit annähernd 50% enorm hoch. In manchen Fällen fordert der Staat nach dem Entzug der Fahrerlaubnis allerdings eine erfolgreiche MPU bevor die Fahrerlaubnis wieder erlangt werden darf. Meistens wird der sogenannte Idiotentest nach Fahrten unter Einfluss von Alkohol oder Drogen verordnet. Eines ist jedoch klar: Eine MPU ist immer mit enormen Kosten und Stress verbunden. Denn wird die Untersuchung nicht bestanden, ist der Führerschein endgültig weg.

Doch was steckt eigentlich wirklich hinter dem Schreckgespenst Idiotentest? Wie kommen die Gutachten zustande und was erwartet jemanden, der sich der Prüfung stellen muss? Wir erklären, wie die MPU abläuft und warum sie so schwierig zu bestehen ist. Wir beraten Sie auch gerne, die kostspielige und risikoreiche Untersuchung zu umgehen.

Warum eigentlich Idiotentest?

Der Name Idiotentest rührt aus den 1950er Jahren. Damals mussten nämlich diejenigen den Test für den Führerschein absolvieren, die zu oft durch die Fahrprüfung gefallen waren. Heute wird die MPU dagegen oft als Sanktionsmittel bei Verkehrssündern eingesetzt. Grundsätzlich unterscheidet man vier Arten der MPU: Die Drogen- und Alkohol-MPU sowie eine Untersuchung bei verkehrsrechtlichen oder strafrechtlichen Auffälligkeiten. Kritiker betrachten einen Idiotentest für den Führerschein allerdings als sinnfreie Schikane, gerade angesichts der hohen Durchfallquote. Deswegen entschließen sich immer mehr Menschen dazu, Ihren Führerschein im Ausland Führerschein ohne MPU wiederzuerlangen. Dennoch ist es interessant, einmal zu sehen, wann der Gesetzgeber die Untersuchung eigentlich verlangt.

Alkohol-MPU

Alkohol am Steuer ist der häufigste Grund für den Idiotentest.

Alkohol im Straßenverkehr ist mit Abstand der häufigste Grund für das geforderte Gutachten. In 56% der Fälle ist Alkohol am Steuer der Grund für die Aufforderung zur MPU um den Führerschein zurückzubekommen. Wird man mit 1,1 Promille (in manchen Bundesländern 1,6 Promille) am Steuer erwischt, kann bereits eine einzige Trunkenfahrt den Verlust der Fahrerlaubnis und den Gang zur MPU bedeuten. Was Viele nicht wissen: Die 1,6 Promillegrenze gilt auch für Fahrradfahrer!

Drogen-MPU

Bei Drogen und Medikamentenmissbrauch sieht es ähnlich wie bei Alkohol aus, nur, dass es hier keine Grenze für erlaubten Konsum gibt. Wer mit Drogen am Steuer erwischt wird, muss zum Idiotentest um den Führerschein nicht komplett zu verlieren.

Verkehrsrechtliche Auffälligkeiten

Darunter versteht der Gesetzgeber alles, was “grob gegen das Straßenverkehrsrecht verstößt”. Das kann zu schnelles Fahren bedeuten oder auch einfach zu viele Punkte in Flensburg gesammelt zu haben. In extremsten Fällen kam es allerdings auch schon dazu, dass Falschparker zum Gutachter mussten, um ihre Fahrerlaubnis zu behalten. Interessant ist übrigens, dass nur Deutschland diese Untersuchung anwendet. Länder wie Polen, Ungarn, Rumänien oder Tschechien kennen so etwas wie einen Idiotentest zum Führerschein überhaupt nicht.

Strafrechtliche Auffälligkeiten

Weit über das reine Sündigen im Verkehr können auch Menschen zur psychologischen Untersuchung geschickt werden, die mit “aggressivem Verhalten” aufgefallen sind und daher als potentielle Gefahr für sich und andere wahrgenommen werden. Darunter können auch Straftaten in der Vergangenheit fallen, die überhaupt nichts mit dem Fahren zu tun haben.

So weit die Arten der MPU – aber wie läuft es nun beim Gutachter ab und worauf kommt es an.

So läuft der Idiotentest zum Führerschein ab

Die MPU besteht aus drei Teilen, die alle durchlaufen werden müssen und insgesamt ungefähr drei bis vier Stunden dauern. Offiziell soll dabei die körperliche und geistige Eignung zum Führen eines Fahrzeugs getestet werden. Die Sinnhaftigkeit wird jedoch immer wieder angezweifelt, immerhin hat kein anderes Land eine solche Instanz eingesetzt. Dies sind die drei Teile, mit denen man es zu tun hat:

  • medizinische Untersuchung
  • psychologisches Gespräch
  • Reaktionstest

Medizinische Untersuchung

Das psychologische Gespräch im Rahmen der MPU ist oftmals willkürlich.

Bei der medizinischen Untersuchung wird die körperliche Eignung geprüft. Meistens werden zudem Blut- und Leberwerte getestet. So sollen eventuelle Alkohol- und Drogenrückstände aufgespürt werden. Außerdem fragt der Arzt nach der Krankheitsgeschichte und testet die Motorik. Danach kommt der schwerste Teil.

Psychologisches Gespräch

Im zweiten Teil geht es ans Eingemachte: Denn ob der Idiotentest zum Führerschein führt, entscheidet sich vor allem im psychologischen Gespräch. Hier wird Prüfling scharf unter die Lupe genommen. Er wird intensiv über ausgefragt und muss sich für sein Verhalten rechtfertigen. Dieses Gespräch dauert oft deutlich länger als eine Stunde in der der Prüfling sich oft der Willkür des Psychologen ausgeliefert fühlt. Der soll nämlich beurteilen, ob der Kandidat wieder am Steuer Alkohol trinken, Drogen nehmen oder auf sonstige Weise rückfällig wird. Faktisch entscheidet der Psychologe, wer seine Fahrerlaubnis behält und wer sie abgeben muss. Dass Menschen mit Prüfungsangst dabei deutlich im Nachteil sind, spielt keine Rolle. Ebenso wenig, dass dies eine enorme Stresssituation ist, in der man natürlich nervös ist. Schnell redet man sich mit einem unbedachten Satz um Kopf und Kragen., Immerhin geht es nicht nur um die Kosten, oftmals hängt ja die ganze Existenz an dem Gutachten. Da ist es verständlich, dass viele Menschen die MPU umgehen möchten.

Reaktionstest

Im abschließenden Teil geht es immerhin wieder etwas entspannter zu. Beim Reaktionstest am Computer werden mit mehreren Aufgaben die Aufmerksamkeit, Konzentration und Reaktionen getestet. Dabei sollen Tasten in der richtigen Reihenfolge gedrückt, Linien nachgezeichnet und ähnliche Aufgaben absolviert werden. Nachdem auch dies überstanden ist, haben Sie den Idiotentest hinter sich – mit unsicherem Ausgang, denn oftmals dauert es noch bis zu 14 Tagen bis die so Geprüften das Ergebnis erhalten.

Immer wieder fallen Menschen durch die MPU, verlieren ihre Fahrerlaubnis, ihren Job und tausende von Euro. Ist es da verwunderlich, nach Alternativen im Ausland zu schielen? Die ganze fragwürdige Prozedur und die Kosten können Sie sich mit einem EU-Führerschein sparen. Wenn Sie nicht auf den Idiotentest verlassen möchten, um wieder mobil zu sein, nehmen Sie noch heute Kontakt zu uns auf – wir beraten Sie gerne. Auch zum Thema EU-Führerschein umschreiben lassen.